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Das Wetter im Jahr 2010 in Buer

Erdkundelehrer und Hobbymeteorologe Dominik Tallarek erstellt regelmäßige Wetterprognosen sowie Wetterberichte aus den Daten der Wetterstation an der Schule. Im Vergleich zu den Jahren seit Beginn der Wetteraufzeichnungen hatte das Wetter im abgelaufenen Kalenderjahr 2010 in Buer einige Überraschungen zu bieten.

Die Durchschnittstemperatur im Jahr 2010 betrug 8,3°C. Sie liegt damit um mehr als 2° unter dem langjährigen Mittel für Buer/MPG (1969–2010), das 10,5°C beträgt, und stellt damit einen Negativrekord dar. Der höchste Wert mit 12,7°C wurde 2007 ermittelt.

Der Gesamtniederschlag des Jahres 2010 betrug 851,3 Liter pro m² oder 851,3 mm. Dieser liegt über dem Mittelwert von Buer (791,1 mm) seit Beginn der Messungen 1948. Bisher gab es im Jahr 1959 die geringsten Niederschläge mit 485,1 mm. Als höchster Wert wurde 1965 eine Menge von 1112,9 mm ermittelt.

Insgesamt weist das Jahr 2010 einige Extremwerte auf. Nicht nur, dass es insgesamt das kälteste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen am MPG war, auch die einzelnen Monate weisen hinsichtlich ihrer Durchschnittstemperatur und auch ihrer Gesamtniederschläge zum Teil erhebliche Abweichungen von den Mittelwerten auf oder stellen sogar Extremereignisse dar. Folgende Grafik zeigt die monatlichen Durchschnittstemperaturen für das Jahr 2010 im Vergleich zu den Durchschnittswerten der Jahre 1969–2010. Ebenfalls abgebildet sind die jeweiligen Monatsminima und -maxima der für diesen Zeitraum ermittelten Daten (anklicken zum Vergrößern):

Es ist zu erkennen, dass bis auf den Juli alle Monate unter dem langjährigen Mittel liegen. Im Mai, August und Dezember bilden die Durchschnittstemperaturen sogar das Minimum seit Beginn der Wetteraufzeichnungen am MPG, in den Monaten Januar und September weichen die Temperaturen ebenfalls stark nach unten ab und nähern sich den Minimalwerten der vergangenen 40 Jahre an.

Ebenso interessant ist der Vergleich der Gesamtniederschläge der einzelnen Monate für das Jahr 2010 mit den entsprechenden Durchschnitts- und Extremwerten der Jahre 1948–2010:

Hier fällt vor allem der August auf, in dem der Monatsniederschlag des vergangenen Jahres zugleich das Maximum seit Beginn der Wetteraufzeichnungen am MPG darstellt. Die Abweichung nach oben ist so stark, dass sie die sehr trockenen Monate April und Juni (in diesem Monat liegt ebenfalls ein Extremereignis vor — diesmal ein Minimum) ausgleicht und der Jahresgesamtniederschlag immer noch über dem langjährigen Mittel liegt. Auch zum Ende des Jahres stellt der November einen sehr niederschlagsreichen Monat dar, in dem die Niederschlagssumme sich stark dem Maximum seit 1948 annähert.

Zusammengefasst handelte es sich 2010 also um ein recht kühles Jahr mit einem vergleichsweise trockenen Frühling und sehr verregneten Sommer.

Dominik Tallarek