Theaterbesuch „Die Ermittlung“: Eindringliche Auseinandersetzung mit dem Holocaust und gesellschaftlicher Verantwortung
von MH
Am Donnerstag, den 14.11.2025, hatten wir, der Sozialwissenschafts- und der Geschichtszusatzkurs, die Möglichkeit, das Theaterstück „Die Ermittlung – Oratorium in 11 Gesängen“ von Peter Weiss im Rahmen unserer Unterrichtsreihe zum Nationalsozialismus und den aktuellen rechtsextremen Entwicklungen der Politik zu besuchen. Die Aufführung fand im Justizzentrum Gelsenkirchen statt und hat uns durch ihre eindrucksvolle Darstellung der grausamen Verbrechen des Holocaust tief bewegt.
Das Theaterstück, basierend auf den Frankfurter Auschwitz-Prozessen von 1965, brachte uns die Unmenschlichkeit und die Dimensionen des Völkermords auf eine sachliche und nüchterne Weise näher. Ohne dramatische Effekte wurde das Geschehene durch originale Aussagen von Angeklagten, Verteidigern, Anklägern und Zeugen vermittelt. Gerade diese nüchterne Herangehensweise ließ uns die Grausamkeit und den Schrecken noch intensiver spüren.
Die elf Gesänge, in die das Stück unterteilt ist, fassten die schockierenden Ereignisse und Aussagen des Prozesses zusammen und machten deutlich, wie das System des Nationalsozialismus durch die Beteiligung von „tausend Amtsstellen“ und „Millionen anderer“ erst möglich wurde.
In den kommenden Wochen werden wir uns im Unterricht intensiv mit dem Theaterstück und seinen Inhalten auseinandersetzen, um die behandelten Themen noch tiefer zu verstehen und zu reflektieren. Besonders freuen wir uns, dass einer der Schauspieler des Stücks zu uns in die Schule kommen wird, um mit uns über die Aufführung, die Hintergründe und seine persönlichen Eindrücke zu sprechen. Dieses Gespräch wird uns eine einmalige Gelegenheit bieten, offene Fragen zu klären und noch intensiver über die Bedeutung des Stücks und die Lehren aus der Geschichte nachzudenken.
Für uns war dieser Theaterbesuch ein wichtiger Schritt, um unsere historische Verantwortung zu begreifen und die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen kritisch zu hinterfragen. Die eindrucksvolle Darstellung und die anschließende Auseinandersetzung mit den Themen werden uns nachhaltig prägen.